AUSWIRKUNGEN DES KLIMAWANDELS

Auswirkungen des Klimawandels auf die Aquakulturen


Der Klimawandel ist schuld an der Ozeanversauerung, extremen Wetterverhältnissen, sowie einem starken Temperaturanstieg. Seine Auswirkungen betreffen nicht nur ökologische Faktoren, sondern haben auch einen Einfluss auf Ökonomien, wie z. B. Aquakulturen. Es ist aktuell noch nicht klar, wie stark sich der Klimawandel auf Aquakulturbetriebe auswirken wird. Jedoch sagt das Thünen-Institut in Zusammenarbeit mit der Cambridge University, dass es für die Fischereiwirtschaft starke Verluste geben wird. Diese Vermutung begründen sie mit der Klimaerwärmung. Eine höhere Grundtemperatur fördert die CO2 Aufnahme des Ozeans. Durch den höheren CO2-Gehalt im Ozean versauert dieser zunehmend. Wir sprechen von der Ozeanversauerung, wenn der pH-Wert, der an der Ozeanoberfläche gemessen wird, weiter in den sauren Bereich sinkt (Zahl sinkt bis 0).  Der aktuelle pH-Wert des Oberflächenwassers der Meere liegt bei etwa 7,9 bis 8,25 und ist somit leicht basisch. Berechnungen des Thünen-Institutes besagen, dass der pH-Wert bis zum Jahr 2100 um 0,4 Einheiten sinken wird.

Durch die Ozeanversauerung wird das Korallenwachstum und deren Vorkommen stark beeinträchtigt. Ein Indikator der Ozeanversauerung ist die Korallenbleiche. Die Korallenbleiche ist ein Zeichen, dass die Korallen nicht so viel Sauerstoff bekommen, wie sie benötigen. Wenn dieser Zustand länger anhält, sterben diese Unterwasserlebewesen ab. Korallenriffe sind die Brutstätten vieler Fische. Sollten diese absterben, so sterben mit ihnen auch die Kinderstätten vieler Fische und gleichzeitig der Lebensraum von mehreren Millionen Lebewesen. Unter diesen Umständen würde die Fischfangindustrie große Verluste einfahren.

Die Ozeanversauerung hat jedoch noch einen weiteren Nachteil für das marine Leben. Durch den sinkenden pH-Wert wird das Wasser im Ozean leicht sauer. Die Schalen von Muscheln und Austern bestehen aus Kalk und werden von dem sauren Wasser angelöst. Durch diesen Vorgang werden ihre Schalen immer dünner und leicht zerbrechlich, bis sie sich schlussendlich komplett auflösen. Ohne ihre Schale sind diese Organismen nahezu lebensunfähig. Ohne einen Schutzkörper, fallen sie Tieren, die in der Nahrungskette über ihnen stehen, leicht zum Opfer. Da Schalentiere wie Muscheln und Austern ein sehr beliebter Fang sind, würde auch hier ein großer Verlust für die Fischfangindustrie entstehen. Wenn die Ozeanversauerung weiter so rasant voranschreitet können Schalentiere wie Muscheln und Austern bald nur noch in geschlossenen Aquakultur-Systemen gezüchtet werden.

Durch den steigenden CO2 Gehalt im Meer kommt es gleichzeitig zur Überdüngung der Algen. Diesen Vorgang bezeichnet man auch als Algenblüte. Das Problem an der Algenblüte ist, dass nicht nur das Wachstum atoxischer Algen gefördert wird, sondern auch das von toxischen wie zum Beispiel Blaualgen. Ein übermäßiges Wachstum würde nicht nur dem Ökosystem Meer als Ganzem schaden, sondern ebenfalls der Fischereiwirtschaft. Gleichzeitig beeinflusst ein hoher Kohlenstoffgehalt im Wasser die Größe der Fische. Dies fand das Thünen-Institut in einer Studie heraus. Die Körpergröße der Fische beeinflusst demnach jedoch auch das Marktgeschehen. Denn kleine Fische können, im Gegensatz zu größeren, nur kostengünstig verkauft werden. Dennoch ist die Fischgröße nicht das größte Problem. Sollte sich in den kommenden Jahren weiterhin mehr Kohlenstoff im Wasser ansammeln, ist immer weniger Sauerstoff im Wasser verfügbar. Durch den sinkenden Sauerstoffgehalt kann es zu einem Fischsterben kommen.

Durch die Klimaerwärmung steigt nicht nur der Kohlenstoffgehalt im Wasser an, die Wassertemperatur erhöht sich auch zunehmend. Durch eine höhere Wassertemperatur kann es zur Verlagerung des Fischvorkommens kommen. Die Fische wandern zu den Polen, da dort kälteres Wasser anzufinden ist. Gesamte Ökosysteme und Nahrungsnetze würden sich dort verschieben. Durch diese Verlagerung würde das Fangpotential in kälteren Gebieten steigen und in tropischen Gebieten sinken. Eine positive Auswirkung für die Polregionen, da man aufgrund der zusätzlichen Fläche, Platz für neue Netzgehege findet. Es herrscht eine optimale Temperatur für die Tiere, die wiederum das Wachstum dieser fördert. Für die Tropen jedoch, ist diese Entwicklung eher ein Problem. Es ist nicht nur schlecht für die Fischfangindustrie der tropen gelegenen Regionen, sondern es sind auch tropische Entwicklungsländer, die sich auf den Fischfang als Hauptsektor fokussieren, betroffen. Die Wirtschaft sowie eine Vielzahl der Einwohner sind auf Fisch angewiesen. Als Folge könnte die Zahl undokumentierter Fischereien ansteigen und die illegale Fischerei boomen. Durch extremere Wetterverhältnisse wie Sturmfluten oder Monsune wird die Fischerei zunehmend gefährlicher.

Um sich besser an den Klimawandel anzupassen, müssten sich Aquakulturbetriebe flexibler anlegen. Sie müssen an möglichst vielen Orten die nötigen Mittel haben, um Aquakulturen von dort aus betreiben zu können. Je stärker der Klimawandel voranschreitet, desto mehr müssen sich die Aquakulturbetriebe anpassen. Falls die Aquakultur-Erzeugung im Meer gar nicht mehr möglich sein sollte, müssen Alternativen, wie geschlossene Systeme und Aquaponics weiter ausgebaut werden.




Referenzen

Aquakulturinfo. (Mai 2019). Abgerufen am 4. April 2020 von https://www.aquakulturinfo.de/klimawandel

Nicolai, M. (kein Datum). oceancidification/BIOACID. Abgerufen am 6. April 2020 von https://www.oceanacidification.de/

Welling, M. (kein Datum). thuenen. Abgerufen am 6. April 2020 von https://www.thuenen.de/de/thema/klima-und-luft/was-der-klimawandel-fuer-die-fischereiwirtschaft-bedeutet/

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