NACHHALTIGKEIT DER AQUAKULTUR

Nachhaltigkeit


Nachhaltigkeit, was ist das überhaupt? Die Bedeutung von Nachhaltigkeit wird durch das Nachhaltigkeitsdreieck verdeutlicht. An jedem Eckpunkt dieses Dreiecks befindet sich die Bausteine Ökonomie, Ökologie und Soziales. Alle diese Bausteine sind gleichwertig und veranschaulichen, dass es bei Nachhaltigkeit um mehr geht, als dem Umweltschutz.

Nachhaltigkeit entsteht erst in einem Zusammenspiel dieser drei Komponenten.

  • Die Ökonomie beschäftigt sich damit, der nachfolgenden Generation genügend Ressourcen und ein funktionierendes Wirtschaftssystem zu hinterlassen. Hiermit soll der aktuelle Lebensstandard, und der von zukünftigen Generationen, geschützt werden. Dieser kann nur dann aufrecht gehalten werden, wenn die Gesellschaft wirtschaftlich gesehen nicht über ihre Verhältnisse lebt. Die Ressourcen sollen geschont werden und das Wirtschaftssystem soll keine Verluste verzeichnen.
  • Der zweite Eckpunkt des Nachhaltigkeitsdreiecks ist die Ökologie. Hier geht es um den Erhalt der Natur, den umfassenden Schutz von Pflanzen, Tieren. Darüber hinaus wird das gesamte Ökosystem betrachtet, in Bezug auf den Umgang mit natürlichen Ressourcen und die Verringerung der Treibhausgase. Es sollen weniger Rohstoffe verbraucht werden, als sich regenerieren lassen. Bei einem neuen Aquakultur-Bauvorhaben, wird beispielsweise zunächst geprüft, welche umfassenden Auswirkungen auf die Ökologie bestehen. Diese Auswirkungen sollen dann so gering wie möglich gehalten werden.
  • Der dritte Eckpunkt des Dreiecks betrachtet die sozialen Aspekte, gemeint ist das soziale Gefüge in der Gesamtheit. Durch zukünftige Vorhaben und Handlungen darf das soziale Gefüge nicht gestört oder negativ beeinflusst werden. In diesem Sinne soll Verantwortung gegenüber den Mitmenschen übernommen werden und soziale Spannungen und Konflikte friedlich gelöst werden. Die Sicherung der Grundbedürfnisse aller lebenden Menschen und zukünftigen Generationen sollen gesichert sein.
  • In einer Umfrage zum Kenntnisstand über Aquakultur, die von HighSea-Schülern des Alfred-Wegner-Instituts 2020 durchgeführt wurde, hatte zum Ziel, die Meinung der Befragten zur Nachhaltigkeit der Fischzucht zu erfragen. Die Befragten hatten die Möglichkeit, in einem Feld die Bedeutung des Begriffes Nachhaltigkeit zu umschreiben.

    Die Wortanalyse ergab, dass der Begriff Nachhaltigkeit hauptsächlich assoziiert wurde mit den Begriffen Ressource, Umwelt/natürlich, Schutz und Zukunft. Bezogen auf die Summe aller Wortnennungen wurden diese Begriffe mit einer Häufigkeit von über 13 % notiert, wobei der Begriff Ressource mit 18,8 % am häufigsten vertreten war. Weitere Worte, die für die Befragten in Zusammenhang mit Nachhaltigkeit wichtig waren, bezogen sich auf regenerieren, nachhaltig und Generation. Diese Begriffe zeugen vordergründig von einem grundsätzlichen Verständnis über Nachhaltigkeit, welche im Wesentlichen die ökologischen Aspekte des Nachhaltigkeitsdreiecks widerspiegeln.

                           

                                                         Diagramm 1: Wortanalyse AWI Umfrage (2020)

Wenige Nennungen bezogen sich auf die Worte Ökologie, Ökonomie und sozial. Dieses Ergebnis verdeutlicht, dass einige befragte Personen, eine breitere Sichtweise über die Komplexität der Bedeutung von Nachhaltigkeit besitzen. Andererseits zeigt es aber auch, dass nur wenige befragte sich der umfassenden Bedeutung des Wortes, welches täglich in den Medien zu vernehmen ist, bewusst sind.

                           

                                                           Diagramm 2: Wortanalyse AWI Umfrage (2020)

Eine altersbezogene Auswertung der Wortanalyse ergab, dass insbesondere die junge Altersgruppe zwischen 15 und 20 Jahren ein umfassenderes Verständnis des Begriffes Nachhaltigkeit widerspiegelten. Offensichtlich ist diese Altersgruppe, die im Wesentlichen durch Schüler, Lehrlinge und Studenten repräsentiert wird, intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit vertraut. Diese Altersgruppe assoziiert, deutlich abhebend von den älteren Befragten, Nachhaltigkeit eher mit Gedanken um Soziales (70 %), Ökonomie (36,36 %), Ökologie (33,33 %), und reflektiert mit den Worten regenerieren (34,48 %) , Ressource (31,67 %) und Zukunft (29,55 %) eine breite Sichtweise wider. Möglicherweise sind die Befragten dieser Altersgruppe stärker sensibilisiert durch eine Thematisierung im Unterricht und repräsentierten in der Umfrage ihren aktuellen Kenntnisstand.

Die älteren Befragten ab 41 Jahre und älter zeigten eine breitgefächerte Meinung und bildeten viele Aspekte um den Begriff Nachhaltigkeit ab. Heraus stachen Begrifflichkeiten wie Ökonomie (27 %), was auf ein tieferes Verständnis von ökonomischen Zusammenhängen und der Umsetzung von Nachhaltigkeit hindeutet, gefolgt von regenerieren (24 %), Ökologie (22,22 %) und Generation (20 %). Insbesondere die Generation älter als 50 Jahre würdigte aufgrund ihrer Lebenserfahrung Aspekten von Schutz (27,7 %), Ressource (23,33 %), Ökologie (22,22 %), Umwelt (22,64 %) und sozial (22,00 %) relativ gleichmäßig verteilt eine größere Aufmerksamkeit. Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Verteilung der mit Nachhaltigkeit assoziierten Begriffe und damit verbunden Wortbedeutung große Unterschiede zwischen den jüngsten und ältesten Befragten bestehen, wobei die Antworten vermutlich die entsprechende Lebenserfahrung, generelles Verständnis, Sensibilität und Lebenssituation widerspiegeln. Im Wesentlichen werden unter dem Begriff Nachhaltigkeit in der Reihenfolge, mit der größten Bedeutung, ökologische, ökonomische und seltener soziale Aspekte verstanden. Dies deutet auf einen Mangel an Wissen hin. Deshalb ist es wichtig, in den Bildungseinrichtungen, Informationsveranstaltungen das Thema weiter zu vertiefen. Neue Informationsstandards beim Verkauf von Fisch aus Aquakultur könnte die Menschen über diverse Aspekte der Nachhaltigkeit informieren.





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Abbildungsverzeichnis

Diagramm 1 Wortanalyse AWI Umfrage (2020)

Diagramm 2 Wortanalyse AWI Umfrage alle Altersgruppen (2020)

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